Die Jagd

von Margarete Schebesch (2006)

Der Jäger längs dem Weiher ging,
Die Dämmerung den Wald umfing,
Er schlich sich durch das feuchte Gras,
Vom Tau ward seine Hose nass.

Doch plötzlich bleibt der Jäger stehn
Und kann gar nicht mehr weiter gehn,
Denn vor ihm sitzt das Häschen still
Und kaut sein Möhrchen mit Gefühl.

Als es den bösen Jäger sieht,
Das Häschen in den Wald entflieht.
Im Halse stecken bleibt das Wort,
So schnell ist unser Häschen fort!

Der Jäger läuft noch hinterher,
Doch Häschen kriegt er nimmermehr,
Und auch die Flinte nutzt ihm nicht,
Denn die Moral von der Geschicht':

Iss keine Hasen, sondern Möhren,
Und lass dich nicht beim Essen stören,
Und mach im Wald nicht solch Geböller,
Denn Hasen sind nun einmal schneller!